27. Juni 2016

USound

USound bringt milliardenschweren Lautsprechermarkt ins digitale Zeitalter

Das Grazer Jungunternehmen USound  entwickelt auf MEMS-Technologie (Micro Electro Mechanical Systems) basierende Lautsprecher und Kopfhörer, die im ersten Halbjahr 2017 auf den Markt kommen werden. Dabei handelt sich um miniaturisierte Bauteile mit kleinsten Abmessungen, die als digitales System zusammenwirken.

Das renommierte französische Marktforschungsinstitut Yole Développement prognostiziert für das Jahr 2017 eine radikale, durch neue Halbleiter-Technologien ausgelöste Transformation des weltweiten Lautsprechermarkts. Es entsteht dabei ein komplett neuer Milliardenmarkt für die Halbleiterindustrie. Dieser gewaltige Marktumbruch wird laut Yole – unter Einsichtnahme der ersten Prototypen – von USound angeführt. Das Technologieunternehmen will nun Lautsprecher, ähnlich wie es Knowles bei Mikrofonen und SiTime bei Oszillatoren gelungen ist, als letzten nennenswerten analogen Bauteil – etwa in Smartphones – ins digitale Zeitalter holen.

Hinter dem vor drei Jahren gestarteten Unternehmen stehen mit Ferruccio Bottoni (CEO), Andrea Rusconi-Clerici (CTO) und Jörg Schönbacher (CFO) drei erfahrene Gründer und Veteranen der Halbleiter-Industrie. Als erste Investoren und Aufsichtsräte konnten Herbert Gartner (Gründer von SensorDynamics), Greg Galvin (Gründer von Kionix) und Ignazio Rusconi-Clerici (Gründer von Hyperion) gewonnen werden.

Seit dem Patent von Werner von Siemens aus dem Jahr 1877 haben sich die weitverbreiteten elektrodynamischen Lautsprecher technologisch nur wenig weiterentwickelt. Während es im Displaybereich gerade in den letzten zehn Jahren große Technologiesprünge gab, blieb der Fortschritt im Audio-Bereich vergleichsweise überschaubar.

Die nun von USound mittels MEMS-Technologie entwickelten Lautsprecher haben vier wesentliche Vorteile: sie benötigen rund 50 Prozent weniger Platz, die Herstellungskosten betragen etwa die Hälfte von herkömmlichen Lautsprechern, der Energieverbrauch liegt ca. 80 Prozent niedriger und die Klang-Performance ist dank Souveränität im Ultraschall-Band etwa doppelt so gut als bestehende Systeme.

Im ersten Halbjahr 2017 sollen die ersten von USound entwickelten MEMS-Kopfhörer in die Massenproduktion gehen. Anschließend werden MEMS-Lautsprecher für Smartphones, Tablets und andere mobile Endgeräte auf den Markt kommen. In einer dritten Phase erfolgt dann der Roll-out etwa für Wearables.

USound CEO Ferruccio Bottoni tritt nun nach drei Jahren der Forschung und Entwicklung und der Anmeldung von über 20 Patenten erstmals an die Öffentlichkeit: „Die heute in Smartphones und Kopfhörern verbauten Lautsprecher verfügen über eine mäßige Klangqualität, benötigen viel Platz und verbrauchen viel Energie. Die von uns entwickelten Produkte lösen alle drei Probleme und überzeugen sogar im hochfrequenten Ultraschallband. Wir arbeiten an der nächsten Generation von Lautsprechern und stoßen damit bei den weltgrößten Hardwareherstellern auf reges Interesse.“

Als langfristiges Ziel sieht das mittlerweile 22 Mitarbeiter umfassende Team von USound für sich eine Positionierung als End-to-End Audio System Entwickler mit Komplettlösungen von Hardware über Codec bis Firmware. Das steirische Unternehmen adressiert somit einen globalen Milliardenmarkt, für den sich Bottoni und seine Kollegen ambitionierte Ziele gesteckt haben: „Mit unserer neuen Technologie müssen wir doppelt so gut sein, um bestehende Systeme und Lieferanten zu ersetzen, ohne dabei mehr zu kosten. Wir haben unseren Kunden bereits bewiesen, dass unsere Technologie funktioniert, nun folgt die Markteinführung.“ 

 

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