21. Oktober 2025

Gelebte Stadtentwicklung: Verein Stadtteil Graz Reininghaus zieht positive Zwischenbilanz

Das Vorstandsteam des Vereins Stadtteil Graz Reininghaus: Mag. Alexander Daum, DI Birgit Leinich und Dr. Florian Stadtschreiber.
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Graz, 15. Oktober 2025 – Seit Juni 2023 gibt es den gemeinnützigen Verein Stadtteil Graz Reininghaus. Gegründet wurde er aus dem seit 2017 bestehenden Eigentümerboard Reininghaus, einem Zusammenschluss von 17 Bauträger:innen, die gemeinsam mit der Stadt Graz die Vision eines neuen Stadtteils in Reininghaus verwirklichen. Mittlerweile sind Unternehmen, soziale Einrichtungen und Kulturinitiativen Mitglieder. Über zwei Jahre nach der Gründung zieht der Verein nun Bilanz. 

Reininghaus in Graz: Zwischen Gries, Wetzelsdorf und Eggenberg entsteht ein neuer Stadtteil. Das 55 Hektar große Stadtentwicklungsprojekt ist in 20 Quartiere aufgeteilt, die von 17 Bauträger:innen entwickelt werden. Aus dem in der Bauphase zur Koordination gemeinsamer Bauaufgaben gegründeten Eigentümerboard Reininghaus entwickelte sich im Juni 2023 der gemeinnützige Verein Stadtteil Graz Reininghaus.

Einzigartiger Zusammenschluss der Eigentümer:innen

Der Verein ist Sprachrohr und Lobbyist für den neu entstehenden Stadtteil, zudem ist er Impulsgeber und Katalysator für das soziale, kulturelle und gemeinschaftliche Leben im neuen Stadtteil. Denn ein Stadtteil benötigt Menschen, die vor Ort wohnen und arbeiten, Akteur:innen, die aktiv an der Entwicklung und Gestaltung mitwirken, Unternehmen, Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie Institutionen aus dem Kunst- und Kulturbereich. Die Aufgabe des Vereins ist die Vernetzung all dieser mit dem gemeinsamen Ziel aktiv mitzugestalten und so einen lebendigen, nutzungsdurchmischten und mitgestalteten Stadtteil zu schaffen. Im Unterschied zu vergleichbaren Projekten dieser Größenordnung liegt die Entwicklung nicht in einer Hand, sondern in der Hand von voneinander unabhängigen Bauträger:innen und Unternehmen. 

Um diese Vision eines lebendigen, urbanen Stadtteils Realität werden zu lassen, befasst sich der Verein Stadtteil Graz Reininghaus daher unter anderem mit Themen wie der Mobilität, der Energie, den Gewerbeflächen und den Sockelzonen, Kunst- und Kulturinitiativen oder auch der Baulogistik. Das zur Erfüllung dieser Aufgaben notwendige Budget wird anteilig von den ansässigen Bauträgern und Unternehmen getragen. Sie tragen also neben den Kosten für neue Infrastruktur wie Plätze, Parks oder Mobilitätsangeboten aus Überzeugung einen weiteren Teil, für die gesamtheitliche Programmierung und den Auftritt des neuen Stadtzentrums nach außen. Seit seiner Gründung hat der Verein neben den Bauträger:innen, auch Unternehmen wie ÖAMTC, SPAR oder conspecto, soziale Einrichtungen, wie LebensGroß, sowie Institutionen aus dem Kunst- und Kulturbereich, wie die Steirische Kulturinitiative, als Mitglieder gewonnen. Dadurch bildet der Verein die vielfältigen Interessen und Angebote in Reininghaus gut ab. 

Kunst und Kultur als Motor der Quartiersentwicklung

Viele Grazer:innen konnten Reininghaus in den letzten Jahren durch den Besuch von Kunst- und Kulturveranstaltungen vor Ort kennen lernen. Durch den Verein Stadtteil Graz Reininghaus wurde auch die Übernahme von Festivalsponsorings möglich. Neben Diagonale-Veranstaltungen, wie der „Street Cinema Tour", bei der Leerstände und verborgene Ecken des neuen Stadtteils erforscht werden konnten, fanden auch das Kunstfestival KLANGLICHT mit internationalen und heimischen Künstler:innen oder La Strada in Reininghaus statt. In Leerständen finden immer wieder Ausstellungen der Steirischen Kulturinitiative, die auch Mitglied im Verein ist, statt. Hervorzuheben sind weiters die Kunst am Bau-Projekte oder Community basierende Events von Nicole Pruckermayr, der Geschäftsführerin der Steirischen Kulturinitiative. Mit ihr verbindet der Verein eine lange Zusammenarbeit. Sie ist seit längerem mit den Menschen im Stadtteil über Interventionen im Austausch: Dabei entstand zum Beispiel das Community-Knüpfprojekt Gina liebt!, das an der Tennenmälzerei-Fassade die „(Liebes)-Geschichte des Stadtteils“ erzählt. 

Die kulturellen Angebote sprechen nicht nur die Bewohner:innen, sondern machen Reininghaus auch für Menschen interessant, die den Stadtteil bisher nicht kannten – und laden sie ein, ihn zu entdecken. Auch für die kommenden Monate sind mehrere Ausstellungen geplant. Bis 22. Oktober 2025 zeigt das TaO! – Theater am Ortweinplatz – seine Produktion Licht aus in einem Leerstand, ein Theaterstück für junges Publikum. Der Verein Stadtteil Graz Reininghaus unterstützt seit dem Schuljahr 2024/25 das TaO!-Pilotprojekt AUFTACHEN in Form von Theaterworkshops an der AHS und VS Reininghaus. Das Pilotprojekt bringt innovative theaterpädagogische Formate nach Reininghaus und schafft gemeinsam mit den Schüler:innen kreative Räume, in denen junge Menschen aktiv an der Gestaltung ihres Lebensraums mitwirken können.

Ausgezeichnetes Engagement für innovative Stadtentwicklung

Im März 2024 erhielt der Verein Stadtteil Graz Reininghaus für sein Engagement einen Sonderpreis des Kultursponsoring-Preises Maecenas für innovative Stadtentwicklung, der erstmals und einmalig vergeben wurde. „Der innovative Zusammenschluss der Gruppe von Bauträgern und die Überführung in den Förderverein zeigt deutlich: Kunst und Kultur findet immer statt und erfindet Stadt. Mit der finanziellen wie ressourcentechnischen Unterstützung der Wirtschaft und dem Förderverein „erfindet“ sie sogar einen ganzen Stadtteil“, lobte die Jury. 

In Zusammenarbeit mit dem Stadtteilmanagement wurden verschiedene Aktionen durchgeführt, darunter das Weihnachts-Pop-up im Dezember 2024 und das Stadtteilfest im Sommer 2025, um die Bewohner:innen in die Stadtentwicklungsprozesse einzubinden und ihre Identifikation mit dem Stadtteil zu stärken. Insgesamt zogen die Veranstaltungen in Reininghaus bereits mehr als 100.000 Besucher:innen an.

Grünräume mit Geschichte – Orte für Erholung und Begegnung

Ein zentraler Baustein für die Lebensqualität in Reininghaus ist die grüne Infrastruktur. Herzstück ist der drei Hektar große Reininghauspark im Zentrum des Stadtteils. Er verbindet historische Elemente mit zeitgenössischer Stadtplanung: Der Park basiert auf altem Baumbestand, wurde behutsam revitalisiert und erfüllt als Teil eines Wasserschutzgebiets wichtige ökologische Funktionen. In seiner Mitte steht der denkmalgeschützte Brunnenpavillon, ein stiller Zeuge der Bierbraugeschichte in Reininghaus. Für seine Gestaltung wurde der Park mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit der GerambRose, eine Auszeichnung für beispielhaftes Bauen in der Steiermark. 2024 wurde zudem ein 2,2 Hektar großer Bezirksportpark mit Basketball- und Volleyballplätzen und einem Skaterpark eröffnet

Die drei denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Brauerei sowie darüber hinaus das Alte Herrenhaus und die Kanzlei der Brauerei blieben erhalten. Eines der drei denkmalgeschützten Gebäude ist die Tennenmälzerei. Sie bildet das kulturelle Herz des Stadtteils und ist seit April 2025 in Betrieb. Im Obergeschoss mit 600 Quadratmetern befindet sich das Stadtteilmanagement, ein Ort für die Bewohner:innen, der von diesen kostenlos genutzt werden kann. Das Untergeschoss, das mit 600 Quadratmetern 240 Personen Platz bietet, steht allen für Veranstaltungen, Ausstellungen und ähnliches zur Verfügung und kann gemietet werden.

Ein Stadtteil, der wächst

Derzeit sind rund 30 Prozent der potenziellen Flächen des Stadtentwicklungsgebiets Reininghaus realisiert. Rund 4.000 Bewohner:innen leben heute dort. (Stand: 1. August 2025). Wenn alles fertig ist, können es bis zu 12.000 Einwohner:innen werden. Derzeit sind 2.500 Wohnungen fertiggestellt, 250 befinden sich aktuell im Bau. Zahlreiche Unternehmen, vor allem aus der IT-Branche, und Sozialdienstleister haben sich bereits hier angesiedelt. Seit September 2024 sind die beiden Schulen (VS und AHS) in Reininghaus im Betrieb. Im Stadtentwicklungsgebiet gibt es fünf Standorte mit Kindergarten und Kinderkrippe. Seit 2024 gibt es das Primärversorgungszentrum für Erwachsene. Mit Juli 2025 startete das Primärversorgungszentrum Mini-Maxi-Med für Kinder, Jugendliche und Familien – das zweite mit diesem Fokus in der Steiermark. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, Mini-Maxi-Med für Reininghaus zu gewinnen. Dieses wird seit dem ersten Tag hervorragend angenommen und erfüllt für unseren Stadtteil eine enorm wichtige Funktion“, sagt DI Birgit Leinich, Vorstand Verein Stadtteil Graz Reininghaus und ÖSW.

Nachhaltige Wärmeversorgung

Dazu wird die Abwärme des Stahlwerks Marienhütte genutzt und in ein Niedertemperatur-Fernwärmenetz eingespeist. Dieses versorgt den gesamten Stadtteil. Mehrere Projekte wurden hinsichtlich Nachhaltigkeit in verschiedenen Kategorien zertifiziert. Mit dem Verkehrs- und Mobilitätskonzept wurden die Voraussetzungen für zukunftsfähige Mobilität gelegt – mit einem Carsharing-Konzept und einem großzügigen Angebot für aktive Mobilität (Fuß- und Radwege). Mit dem Rad ist die Innenstadt in zehn und der Bahnhof in fünf Minuten erreichbar. 

„Der Stadtteil wächst und wird mit jeder und jedem Bewohner:in sowie jedem neuen Unternehmen, das sich hier ansiedelt, lebendiger. Der Verein ist so etwas wie die Seele von Reininghaus – wir bringen Menschen und Initiativen zusammen und ermöglichen viel. In den letzten Jahren ist hier bereits sehr viel gelungen“, so Vorständin DI Birgit Leinich, die selbst in Reininghaus arbeitet. 

„Neben der Infrastruktur und Gemeinschaftsflächen, wie Parks, investieren wir gezielt in das soziale und kulturelle Miteinander – in die ‚Software‘ des Stadtteils. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Stadt Graz, dem Stadtteilmanagement und weiteren Akteur:innen hat Reininghaus mit Leben gefüllt und Begegnungsräume – nicht zuletzt mit Hilfe von Kultur – geschaffen“, betont Mag. Alexander Daum, Vorstand Verein Stadtteil Graz Reininghaus und ENW.

„Die Auszeichnung mit dem Maecenas-Preis war eine große Wertschätzung für unsere Arbeit und bestätigt unseren innovativen Weg. In Reininghaus wird ein einzigartiges Konzept rund um modernes, städtisches Leben verwirklicht. Der Stadtteil hat schon viel zu bieten – deshalb laden wir alle Grazer:innen und Gäste herzlich ein, Reininghaus zu entdecken und sich überraschen zu lassen“, ergänzt Dr. Florian Stadtschreiber, Vorstand Verein Stadtteil Graz Reininghaus und ÖWG Wohnbau. 

Fototext Team 1 (v. l. n. r.): Das Vorstandsteam des Vereins Stadtteil Graz Reininghaus: Mag. Alexander Daum, DI Birgit Leinich und Dr. Florian Stadtschreiber. 

Fototext Team 2 (v. l. n. r.): Das Vorstandsteam des Vereins Stadtteil Graz Reininghaus: Dr. Florian Stadtschreiber, DI Birgit Leinich und Mag. Alexander Daum. 

Fotocredit: Karoline Just/kreis-bild.com

Fototext: Der neue Stadtteil Reininghaus  

Fotocredit: Nikola Milatovic

Über den Verein Stadtteil Graz Reininghaus

Der gemeinnützige Verein Stadtteil Graz Reininghaus wurde im Juni 2023 aus dem Zusammenschluss von 17 Bauträger:innen gegründet, die gemeinsam mit der Stadt Graz die Vision eines neuen Stadtteils in Reininghaus verwirklichen, mit dem Ziel, gemeinsam mit verschiedenen Akteur:innen vor Ort den Stadtteil aktiv zu gestalten und so einen lebendigen, nutzungsdurchmischten und mitgestalteten Stadtteil zu schaffen. Der Verein befasst sich unter anderem mit Themen wie der Vision Reininghaus, der Belebung der Sockelzonen, Mobilitätsmanagement, Baulogistik, Gemeinschaftseinrichtungen, Marketing und ermöglicht Kulturveranstaltungen. Das notwendige Budget wird anteilig von den beteiligten Unternehmen getragen. Neben den Bauträger:innen zählen mittlerweile Unternehmen, soziale Einrichtungen sowie Institutionen aus dem Kunst- und Kulturbereich zu den Mitgliedern. 

Mehr unter: https://reininghausgründe.at/verein/

Pressekontakt 
Dr. Alexandra Vasak, Reiter PR
Praterstraße 1 | weXelerate Space 12 | 1020 Wien
T: +43 699 120 895 59
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